Beisetzung

Beisetzung

Beisetzung & Trauerfeier Stephanie Bauer am 20.03.2021 in Ebersdorf bei Coburg

Ablauf

IN TRAUERHALLE


Einzug Pater Peter
Im Hintergrund läuft das Klavierstück – Von guten Mächten wunderbar geborgen.


Begrüßung


Kyrie


Lebenslauf Stephanie


Gebet


Musik: Komm zu Jesus

Gitarre und Gesang Reinhard


Lesung aus der Bibel


Musik: Eine Rose
Gesang Vera


Trauerrede Sebastian


Musik: Liebe ist alles.
Gesang Vera


Fürbitten


Gebet: Vater unser


Trauerreden Ina, Maike und Sabine


Musik: Einmal sehn‘ wir uns wieder. 
Gitarre und Gesang Reinhard


Empfehlung & Auszug
Orgelstück: Segne du Maria


AM GRAB


Gebet & Grabsegnung


Urne beisetzen – Erdaufwurf durch Pater Peter


Musik: Mögen Engel dich begleiten (Trauerversion)
Gesang Vera


Abschied & Erdaufwurf durch Angehörige und Gäste
Musik: versch. Klavierstücke

Steffis Lebenslauf

vorgetragen von Pater Peter

Text von den Eltern Hans-Siegmar und Heidrun Nolte

  • Stephanie erblickte als 2.Tochter von Hans-Siegmar Nolte (Bauingenieur) und Heidrun Nolte (Grundschullehrerin) am 01.06.1984 in Arnstadt das Licht der Welt
  • Die Freude der Eltern über Steffis Geburt war groß
  • Beide Eltern waren immer voll berufstätig, Stephanie besuchte die Kinderkrippe, Kindergarten und den Schulhort der Grundschule in ihrem Heimatort Stadtilm.
  • Sie wuchs zu einem fröhlichen, vielseitig interessierten Mädchen heran.
  • Das Lernen in der Schule machte ihr Spaß und Stephanie gelangte problemlos zu Lernerfolgen.
  • Das Elternhaus unterstützte, dass sie sich in einigen Freizeitaktivitäten ausprobieren konnte, wie z.B. Tischtennis, Judo, Volleyball, Gitarre spielen
  • Steffi war sehr kreativ, malte und bastelte gern mit großer Genauigkeit.
  • Einen engen Kontakt pflegte Steffi zu ihrer jüngeren Cousine Linda.
  • Oft spielte sie mit ihr und anderen Freundinnen daheim sowie im Garten der Großeltern.
  • Die Eltern unternahmen auch gemeinsam mit Schwester Kristin vielseitige Unternehmungen
    (Besuch von Freizeltbädern, Spielplätzen, Ausflüge auch zum Rodeln in den Thüringer Wald,...)
  • Steffi hatte Gefallen an den gemeinsamen, regelmäßigen Spaziergängen, sie liebte die Natur
  • Während ihrer Kindheit ermöglichten ihre Eltern mit Schwester Kristin und Steffi jährlich gemeinsame Sommerurlaube (so in Oberhof, Semlin, Barleber See, Harz, Sächsische Schweiz, Magdeburg,...)
  • Besonders liebte sie die Urlaube der Familie an der Ostsee, sogar 2007 schloss sie sich noch einmal dem Familienurlaub an. Vorletztes Jahr 2019 verlebte Steffi gemeinsam mit ihrem Sohn Fabian eine schöne Woche in der Ferienwohnung mit ihren Eltern in Heringsdorf
  • Mit Beginn ihrer schulischen Ausbildung 2001 am Staatlichen Berufsschulzentrum Ilmenau wohnte Stephanie In Ilmenau.
  • Steffi entwickelte sich zu einer selbstbewussten, jungen Frau.
  • 2005 erwarb sie die Hochschulreife am Staatlichen Berufsschulzentrum Ilmenau.
  • Die schulischen Anforderungen bewältigte sie stets mit Fleiß, Zielstrebigkeit und Gewissenhaftigkeit. Ihre Lieblingsfächer waren dort Mathematik, Deutsch, Englisch, BWL, Geschichte und Sport.
  • Sie liebte den Kontakt zu Menschen und arbeitete zuverlässig, verantwortungsvoll mit Fleiß während ihrer Zeit als Schülerin wöchentlich einige Stunden bei Rewe und McDonalds
  • 2006-2009 absolvierte sie ihre Ausbildung zur Fachfrau für Systemgastronomie und arbeitete infolge als Schichtleiterin sowie stellvertretende Restaurantleiterin in verschiedenen Stores bei McDonalds.
  • Sehr fürsorglich war sie bei der schweren Krankheit ihrer Mutti, fuhr häufig nach Stadtilm, um sie bei ihrer Genesung aktiv zu unterstützen.
  • Steffi absolvierte einwöchige Reisen nach Österreich und in die Türkei gemeinsam mit ihrer Mutti.
  • Stephanie wohnte in dieser Zeit in einer eigenen Wohnung in Ilmenau. In Ihrer Freizeit unternahm sie viel mit ihrem Freundeskreis, wovon Steffi immer schwärmte.
  • Sie joggte, fuhr Rad, Volleyball und ging ins Kino.
  • In regelmäßigen Abständen besuchte sie gern ihre Eltern und ihre Schwester in Stadtilm.
  • Stephanie kümmerte sich fürsorglich um Ihre Söhne Fabian und Jakob. Sie ging liebevoll auf sie ein, umsorgte sie bestens, kleidete die Jungen stets geschmackvoll ein und spielte sooft wie möglich mit ihnen. Wenn es das Wetter erlaubte ging sie mit den Kindern auf Spielplätze, wanderte, fuhr mit ihnen ins Tiergehege, nach Rosenau oder pflegte Kontakte zu Freundinnen.
  • Bemerkenswert war, wie Steffi während ihrer 2. Schwangerschaft die Entbehrungen, welche die Schwangerschaftsdiabetes von ihr abverlangte, tapfer auf sich nahm.


Text von Sebastian, ab dem Zeitpunkt, wo er Steffi kennenlernte

  • Im Oktober 2006 begann Sebastian bei McDonalds im Restaurant in Ilmenau neben seinem Studium zu arbeiten. Hierbei lernten sich Stephanie und er kennen. Stephanie war zu dieser Zeit als Schichtleitung eingesetzt und somit die direkte Vorgesetze von Sebastian. Allerdings war dieses Zusammentreffen alles andere als Liebe auf den ersten Blick. Steffi war eher froh, wenn Sebastian nicht mit ihr auf Schicht arbeitete. Sebastian ist allerdings bis heute davon überzeugt, dass Stephanie ihre Zuneigung einfach stets hinter kleinen Sticheleien verstecken wollte. Auch bis später in die Ehe hinein war der Ausspruch “Herr Bauer, auch bei Regen muss der Parkplatz sauber sein“ stets ein geflügelter Begriff über den beide herzlich lachten.
  • Trotz kleinerer Reibereien erkannten beide nach einiger Zeit, dass sie doch etwas füreinander übrighatten und trafen sich einige Male nach der Arbeit zu gemeinsamen Unternehmungen, um sich besser kennenzulernen. Leider ist damals der Funken bei beiden noch nicht übergesprungen und jeder ging somit wieder seine eigenen Wege.
  • Anfang 2008 hörte Sebastian bei McDonalds auf, um sich mehr um sein Studium zu kümmern. Danach verloren sich beide für eine längere Zeit aus den Augen.
  • Es dauerte bis zum Sommer 2011 als Sebastian seine letzte mündliche Prüfung in Ilmenau absolvieren sollte. In einer Lernpause ging er mit einem Freund zu McDonalds. Und dort traf er wieder auf Stephanie, die ihn sehr herzlich begrüßte. Nach einer kurzen Unterhaltung beschlossen beide, dass man doch wieder mal was gemeinsam unternehmen könnte. Somit nahm das Abenteuer Stephanie und Sebastian seinen Anfang. Nach vielen gemeinsamen Treffen, Unternehmungen und einem wunderschönen gemeinsamen Sommer 2011 beschlossen beide an einem sehr sonnigen 03.Oktober 2011, dass dies der gemeinsame Jahrestag werden sollte. Der Tag der deutschen Einheit passte ganz gut, da Stephanie aus dem Osten kam und Sebastian aus dem Westen.
  • Die Zeit verging wie im Flug. Im Laufe des Jahres 2012 beschloss Stephanie, dass sie sich beruflich verändern wollte und entschied sich -nach fast 7 Jahren bei McDonalds- im Oktober 2012 das Studium der Integrativen Gesundheitsförderung an der HS Coburg anzutreten. Im September zog sie zu Sebastian nach Coburg in die Neustadter Straße. Anfang 2013 folgte der Umzug in den Heimatring in Coburg, wo sie 5 Jahre gemeinsam wohnen sollten.
  • Wunderbare gemeinsame Jahre folgten, in denen Sebastian seinen beruflichen Aufstieg schaffte und Stephanie fleißig studierte und fast in Regelstudienzeit ihr Studium erfolgreich abschloss. Unterbrochen wurde das Studium durch die Geburt des ersten gemeinsamen Sohnes Fabian Hans Christan am 10.01.2016 in Coburg. Fabian ist heute 5 Jahre alt.
  • Nach rund einem Dreivierteljahr Elternpause setze Stephanie ihr Studium zielstrebig fort.
  • Das heilige Sakrament der Taufe erhielt Stephanie gemeinsam mit ihrem Sohn Fabian am 03.09.2016 in der Herz-Jesu Kirche in Aschaffenburg durch Pfarrer Oskar Kinzinger. Als Kind der DDR blieb ihr von Kindheit an recht wenig Bezug zur Religion. Erst im Erwachsenenalter setzte sie sich intensiver mit dem Glauben auseinander und erkannte, dass es da noch eine größere Macht geben muss, die uns umgibt. So hat sie als Spätberufene, auch bestärkt durch Sebastian und ihre Patin Angelika, ihren Glauben zu Gott gefunden.
     
  • Die Geschichte von den Spuren im Sand, war für Steffi eigentlich das, was ihren Glauben am besten beschrieb:

    Eines Nachts hatte ich einen Traum; 
    ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
    Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, 
    Streiflichtern gleich, 
    Bilder aus meinem Leben. 
    Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand
    meine eigene und die meines Herrn.

    Als das letzte Bild an meinen Augen 
    vorübergezogen war, blickte ich zurück, 
    ich erschrak, als ich entdeckte, 
    dass an vielen Stellen meines Lebensweges 
    nur eine Spur zu sehen war. 
    Und das waren gerade die schwersten 
    Zeiten meines Lebens.

    Besorgt fragte ich den Herrn: 
    „Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, 
    da hast du mir versprochen, 
    auf allen Wegen bei mir zu sein.
    Aber jetzt entdecke ich, 
    dass in den schwersten Zeiten meines Lebens 
    nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
    Warum hast du mich allein gelassen, 
    als ich dich am meisten brauchte?"

    Da antwortete er: 
    „Mein liebes Kind, 
    ich liebe dich 
    und werde dich nie allein lassen,
    erst recht nicht in Nöten 
    und Schwierigkeiten. 
    Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich nicht verlassen.
    Da habe ich dich getragen."

    (Margaret Fishback Powers)


  • Am 27.02.2017 machte Sebastian ihr in der Oberpfalz einen Heiratsantrag, den Stephanie freudig annahm.
  • Am 29.06.2017 folge die Hochzeit auf dem Coburger Standesamt und eine zünftige bayrische Hochzeitsfeier. Eine kirchliche Hochzeit hätte zu einem späteren Zeitpunkt noch folgen sollen.
  • Im November schloss Stephanie ihr Studium erfolgreich ab und erhielt den akademischen Grad Bachelor of Science mit der Gesamtnote 1,9.
  • Nun war auch die Zeit gekommen, um sich ein eigenes Nest zu bauen uns so kauften sich Stephanie und Sebastian das Haus in Ebersdorf im Dezember 2017. Stephanie und Sebastian waren in dem schönen Frankenland sesshaft geworden und das große Haus in Ebersdorf sollte auch der Altersitz für einen gemeinsamen Lebensabend werden.
  • Weitere wunderschöne Jahre sollten folgen. Stephanie liebe es sich in dem Haus zu verwirklichen, dekorierte, bemalte gekonnt die Wände, hegte und pflege den Garten.
  • Insbesondere ging Stephanie sehr in ihrer Mutterrolle auf. Sie liebe es Fabian ein wunderschönes Kinderzimmer zu gestalten und suchte mit viel Liebe und Geduld die schönsten Klamotten, die tollsten Spielsachen raus und achtete immer darauf, dass es Fabian gut ging und ihm stets an nichts fehlte. Aber das wertvollste was Steffi immer geben konnte, war ihre Zeit und ihre Liebe. Immer versuchte Sie Fabian die schönste Kindheit zu ermöglichen. Immer war Zeit draußen etwas zu unternehmen, gemeinsam zu spielen oder etwas zu basteln. Mehr Hingabe kann eine Mutter ihrem Kind nicht zuteilwerden lassen. Das Besondere war auch, dass sie Fabian immer Zuversicht gegeben hatte, was für ein wundervolles Geschenk Gottes er doch ist und ihm stets den Freiraum ließ, sich als interessierter, wissbegieriger und selbstbewusster kleiner Junge zu entwickeln, der er heute ist.
  • Stephanie war aber nicht nur Mutter und Hausfrau, sondern konnte immer kräftig zupacken und hatte stets den Wunsch auch finanziell zum Haushalt beizutragen und sich beruflich weiterzuentwickeln. So bewarb sie sich auf eine Teilzeitstelle und wurde im April 2019 als Sachbearbeiterin bei Thimm Oberflächentechnik in Ebersdorf eingestellt. Die Arbeit ging ihr dort sehr leicht von der Hand und die Doppelbelastung mit Kind, Haushalt und Beruf bekam sie sehr gut unter einen Hut. Nach der Arbeit holte sie Fabian aus der Kita ab und dann wurde meist erst einmal etwas unternommen. Fahrten zu den schönsten Spielplätzen in der Region standen auf der Tagesordnung, dabei sind insbesondere der Abenteuerspielplatz in Kronach oder auf der Bamberger ERBA-Insel zu nennen.
  • Doch bei allem Familienglück merkten Stephanie und Sebastian, dass die Familie noch nicht komplett war und Fabian reklamierte hin und wieder den Wunsch nach einem Geschwisterchen.
  • Der Traum von der Familie zu viert wurde dann mitten in der Hochphase des ersten Coronalockdowns Wirklichkeit. Jakob Emil Reinhard erblicke das Licht der Welt am 05.04.2020 im Bamberger Krankenhaus. Ganz zur Freude der überglücklichen Eltern.
  • Die Eingewöhnung klappte prima, da Stephanie bereits durch Fabian alles wusste, was eine Mama wissen muss. Auch Jakob ließ sie alle Liebe zuteilwerden, die eine Mutter ihrem Kind nur geben kann, sie spiele und schmuste viel mit Jakob und ging auch weiterhin viel mit den Kindern draußen spazieren. Auch wenn Jakob als Baby natürlich viel mehr Zeit einer Mutter in Anspruch nahm, als ein Kindergartenkind, so gelang es Stephanie immer Fabian nie das Gefühl zu geben, dass er in irgendeiner Form hintenanstünde. So kam es auch nie zu Eifersucht, sondern im Gegenteil liebt Fabian seinen kleinen Bruder über alles, manchmal sogar mehr, als Jakob das lieb ist.
  • Die Coronasituation hatte das Land im Griff. Sebastians Job war krisensicher, arbeitete immer mehr von zuhause und Steffie war daheim in Elternzeit. So versuchte man das Bestmögliche aus der aktuellen Situation zu machen. Stephanie und Sebastian waren dem lieben Gott oft sehr dankbar dafür, dass es ihnen in der Coronakrise trotzdem gut ging. Mit dem Haus und dem Garten hatte man nicht wirklich das Gefühl eingesperrt zu sein. Man richtete sich also in der aktuellen Situation ein und arrangierte sich so gut es eben ging. Irgendwann sollte das alles ja einmal vorbei sein. Leider hat das Stephanie nicht mehr erleben dürfen.
  • Stephanies Pläne waren noch groß. Im September, wenn Jakob in die Kita gekommen wäre, hätte sich eine neue berufliche Herausforderung gesucht, in der sie sich hätte auch selbst wieder verwirklichen können. Und wenn sie wegen der Corona-Situation nichts gefunden hätte, dann hätte sie eben nochmal eine Umschulung zu Physiotherapeutin gemacht.
  • Leider konnte sie ihre großen Pläne nicht mehr in die Wirklichkeit umsetzen. Stephanie starb plötzlich und unerwartet am 26.02.2021 und verließ diese Welt für immer und kehrte in den Schoß ihres Schöpfers zurück.


  • Stephanie war ein wundervoller Mensch, der Inbegriff von Liebe und Fürsorge. Immer war sie für die Ihrigen da, in guten wie in schlechten Zeiten. Oft nahm sie sich selbst zurück und stellte die Bedürfnisse anderer vor die Eigenen. Wenn Sebastian an Stephanie denkt, dann fällt ihm oft das Bild des Pelikans ein, der sein eigenes Blut gibt, um die Kinder satt zu füttern. Als solch einen liebenden und selbstlosen Mensch wollen wir Stephanie immer in guter Erinnerung behalten.

Bilder von der Beisetzung

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